Unsere Thesen

Das diesjährige Konferenzthema behandelt zum einen die Möglichkeiten und Schwierigkeiten, die sich durch digitale Technologien für die Kommunikation ergeben. Zum anderen betrachten wir den Umgang mit digitalen Themen in Politik, Medien, Arbeitswelt und der Gesellschaft.

Um spezifische Aspekte dieser Debatten zu vertiefen, haben wir vier Thesen formuliert.

1. THESE

Die Automatisierung digitaler Kommunikation wird kurzfristig über-, aber langfristig unterschätzt.

Die zunehmende Automatisierung der digitalen Kommunikation verspricht mehr Effizienz und Geschwindigkeit, und dabei eine geringere Fehlerquote. Aktuelle technologische Entwicklungen machen digitale Kommunikation zugänglicher und eröffnen vielfältigste Anwendungen mit einer breiten Reichweite. Doch trotz dieser vielversprechenden Aussichten bleiben die tatsächlichen Resultate oft hinter den Erwartungen zurück. Gleichzeitig wirft dies die Frage nach langfristigen Auswirkungen auf: Was passiert, wenn Sprachassistenten unseren Sinn für Humor nicht verstehen oder unechte Bilder auf Social Media eine virale Verbreitung finden?

2. THESE

Digitale Kommunikation sollte stärker reguliert werden, damit Meinungsfreiheit und freie partizipative Kultur im Netz nicht gefährdet werden.

Der stetige technische Fortschritt im Bereich der Digitalisierung und die Verbreitung verschiedener Plattformen für Arbeits- und Alltagskommunikation führen zu einem Wandel in der öffentlichen Kommunikation. Angesichts digitaler Herausforderungen wie Desinformation und Hass im Netz, die den politischen Diskurs prägen und die öffentliche Meinung beeinflussen, wird der Ruf nach Regulierung immer lauter. Es ist wichtig, die Meinungsfreiheit und die partizipative Kultur im Netz durch angemessene Regulierungsmaßnahmen zu schützen und zu erhalten.

3. THESE

Die digitale Transformation der Arbeitswelt ist vor allem ein sozialer und kommunikativer und nur zweitrangig ein technischer Prozess.

Der digitale Wandel ist auch in der Arbeitswelt allgegenwärtig: Neue Prozesse und Arbeitsformen werden eingeführt, Tätigkeiten automatisiert. Doch allein mit der Implementierung ist es nicht getan. Es ist vielmehr entscheidend, den Dialog über technische Veränderungen und berechtigte Bedenken zu ermöglichen. Denn der Erfolg eines Unternehmens hängt wesentlich davon ab, dass die Beschäftigten ein grundlegendes Verständnis für diese Veränderungen entwickeln.

4. THESE

Der Worst Case dominiert die öffentliche Debatte über Digitalisierung.

Unsere Wahrnehmung und Bewertung von Veränderungen werden stark durch die Art beeinflusst, wie über digitale Innovationen gesprochen wird. Medien transportieren oft pessimistische Szenarien: Übernimmt eine KI bald meinen Job? Verlieren wir die Kontrolle über entscheidende Prozesse in unserem Alltag? Die meisten dieser Narrative sind übertrieben und unbegründet, dennoch rufen sie Ängste hervor, die in der öffentlichen Debatte zum Ausdruck kommen. Krisenthemen wie Energiewende und Klimawandel sind präsent, während Digitalisierung oft noch ein Randthema im politischen Diskurs ist. Doch die Digitale Transformation kann nur gelingen, wenn digitale Themen ebenfalls oben auf der politischen Agenda stehen.

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